Wissen über Radon

Begrenzung der Radonexposition

Radon ist die Hauptursache für erhöhte Strahlenbelastungen in Aufenthalts- und Wohnräumen, insbesondere bei Konzentrationen über 100 Bq/m³. Der Ursprung liegt fast ausschließlich im Erdreich oder Gebäudeuntergrund. Um die Gesundheitsrisiken zu minimieren, gilt es, die Radonbelastung so weit wie möglich zu reduzieren. Dies ist insbesondere bei höheren Konzentrationen entscheidend, da das Risiko für Lungenkrebs mit der Höhe der Radonkonzentration linear ansteigt.

WHO-Richtwert und Empfehlungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, Radonkonzentrationen in Aufenthaltsräumen unter 100 Bq/m³ zu halten. Dies ist jedoch kein gesetzlich verbindlicher Grenzwert, sondern ein Richtwert. In Europa wird zudem über einen Richtwert von 300 Bq/m³ diskutiert, der auf EU-Ebene eingeführt werden könnte.

Maßnahmen zur Reduktion von Radon

Die Einhaltung niedriger Radonkonzentrationen erfordert gezielte bauliche Maßnahmen, insbesondere wenn Messungen eine Belastung über den empfohlenen Richtwerten ergeben. Zu den wirksamsten Maßnahmen gehören:

  • Belüftungsanlagen: Verbesserung der Luftzirkulation in belasteten Räumen.
  • Radonbrunnen: Systeme zur Ableitung radonhaltiger Luft aus dem Gebäudeuntergrund.
  • Radonsauger: Absaugvorrichtungen, die Radon aus dem Fundamentbereich entfernen.

Weitere Informationen zu effektiven Radonschutzmaßnahmen finden Sie unter radonsanierung-binker.de.

Sanierungsbedarf und Zeitrahmen

Die Notwendigkeit und Dringlichkeit von Sanierungen hängt maßgeblich von der gemessenen Radonkonzentration und der Aufenthaltsdauer in den belasteten Räumen ab. Folgende Zeitrahmen sollten berücksichtigt werden:

  • 100–400 Bq/m³: Sanierungsmaßnahmen sollten innerhalb von zwei Jahren durchgeführt werden.
  • 400–1000 Bq/m³: Eine Sanierung wird innerhalb eines Jahres empfohlen.
  • Über 1000 Bq/m³: Sofortiger Handlungsbedarf besteht, da die Belastung gesundheitlich besonders kritisch ist.

Fazit

Die Reduktion der Radonbelastung ist ein zentraler Bestandteil des Gesundheits- und Strahlenschutzes. Maßnahmen wie Belüftungsanlagen, Radonbrunnen und Radonsauger können dabei helfen, Radonkonzentrationen auf ein sicheres Niveau zu senken. Besonders bei Werten über 100 Bq/m³ sollte die Situation ernst genommen und Sanierungen zeitnah umgesetzt werden, um das Gesundheitsrisiko zu minimieren.

Dr. Gerhard Binker

Dr. Gerhard Binker ist eine vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz und SMUL Sachsen fortgebildete Radonfachperson und eine anerkannte Messstelle vom Bundesamt für Strahlenschutz für Radonmessungen sowie geprüfter Radonsachverständiger vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz.

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