Radon ist ein unsichtbares, geruchloses Edelgas, das durch den radioaktiven Zerfall von Radium im Boden entsteht und über Undichtigkeiten in Gebäude eindringen kann. Die Radonkonzentration in Wohnräumen variiert stark und hängt von geologischen, baulichen und klimatischen Faktoren ab. In diesem Artikel beleuchten wir die typischen Werte, Einflussfaktoren und Schwankungen der Radonkonzentration in Gebäuden sowie die daraus resultierenden Handlungsbedarfe.
Die mittlere Radonkonzentration in Wohnungen beträgt in Deutschland etwa 50 Bq/m³ und in der Schweiz 75 Bq/m³. Diese Werte liegen deutlich unter dem von der WHO empfohlenen Richtwert von 100 Bq/m³, aber es gibt auch Ausnahmen. In hochbelasteten Gebäuden wurden Radonwerte von mehreren Tausend Bq/m³ gemessen, insbesondere in:
In solchen Fällen besteht dringender Handlungsbedarf, da hohe Radonwerte ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen.
In etwa 10% der bestehenden Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland liegen die Radonkonzentrationen über dem empfohlenen Richtwert von 100 Bq/m³. Diese Belastungen treten hauptsächlich in Gebieten mit geologisch bedingten hohen Radonvorkommen auf. Eine genaue Messung der Radonkonzentration in Aufenthaltsräumen ist die einzige Möglichkeit, Klarheit über die Belastung in einem bestimmten Gebäude zu erhalten.
Der Hauptanteil der Radonbelastung in Gebäuden stammt aus dem Untergrund. Durch thermische Auftriebskräfte und Druckunterschiede zwischen Innen- und Außenluft wird Radon wie von einem Staubsauger aus dem Boden ins Gebäude gesogen. Undichte Stellen im Fundament oder Baugrund, wie Risse, Fugen und Rohrdurchführungen, dienen als Eintrittswege.
Neben dem Radoneintrag aus dem Boden beeinflusst auch der Luftwechsel im Gebäude die Radonkonzentration. Ein erhöhter Luftaustausch senkt in der Regel die Radonkonzentration, da die Außenluft in Deutschland im Jahresmittel nur etwa 15 Bq/m³ aufweist. Dennoch kann ein zu geringer Luftwechsel, beispielsweise durch schlecht belüftete Räume, die Konzentration von Radon im Innenraum erheblich erhöhen.
Das Wetter und die Temperaturverteilung im Gebäude wirken sich ebenfalls auf die Radonkonzentration aus:
Die Radonkonzentration in Gebäuden unterliegt starken tageszeitlichen und jahreszeitlichen Schwankungen. Diese Schwankungen sind auf eine Kombination aus klimatischen Faktoren und dem Nutzerverhalten zurückzuführen.
Die höchsten Radonwerte werden typischerweise in den späten Nacht- bis frühen Morgenstunden gemessen. Gründe dafür sind:
Die Radonkonzentration erreicht ihre Maxima im Winter. Die Gründe dafür sind:
Die einzige Möglichkeit, die tatsächliche Belastung eines Gebäudes zu beurteilen, ist eine Messung der Radonkonzentration. Passive Dosimeter und aktive Messgeräte können die Radonwerte zuverlässig erfassen und helfen, Schwankungen zu dokumentieren.
Eine Verbesserung der Belüftung kann die Radonkonzentration in Innenräumen deutlich reduzieren. Dabei sind jedoch die individuellen Bedingungen des Gebäudes zu berücksichtigen, um unerwünschte Energieverluste zu vermeiden.
In hochbelasteten Gebäuden sind bauliche Maßnahmen erforderlich, wie:
Die Radonkonzentration in Gebäuden ist von vielen Faktoren abhängig, darunter der Radoneintrag aus dem Boden, der Luftwechsel im Gebäude und meteorologische Bedingungen. Typische Werte in Deutschland und der Schweiz liegen unter den empfohlenen Richtwerten der WHO, aber es gibt Ausnahmen mit gefährlich hohen Konzentrationen.
Regelmäßige Messungen, die Verbesserung der Belüftung und gezielte bauliche Maßnahmen sind entscheidend, um die Radonbelastung in Wohnräumen zu minimieren und die Gesundheit der Bewohner langfristig zu schützen.
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