Wissen über Radon

Radonschutz im Bestandsbau

Radonschutz in Bestandsgebäuden erfordert maßgeschneiderte Lösungen, da jedes Gebäude individuelle bauliche Gegebenheiten und Radonbelastungen aufweist. Ziel ist es, die Radonkonzentration nachhaltig zu reduzieren, um die Gesundheit der Bewohner zu schützen. Die Dringlichkeit und der Umfang der Maßnahmen hängen dabei vom ermittelten Jahresmittelwert der Radonkonzentration in den Wohnräumen ab. Vor jeder Sanierung ist es entscheidend, die Radoneintrittspfade zu identifizieren, um gezielt und effektiv vorzugehen.

Warum ist Radonschutz im Bestandsbau wichtig?

Radon dringt über undichte Stellen in Fundamenten, Wänden und Rohrdurchführungen in Gebäude ein und kann sich dort, insbesondere in Kellern und schlecht belüfteten Räumen, anreichern. Eine langfristige Exposition gegenüber erhöhten Radonkonzentrationen stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Selbst in Altbauten mit geringem Gebäudewert sollte daher die Möglichkeit von kostengünstigen Schutzmaßnahmen geprüft werden, um die Strahlenbelastung der Bewohner zu minimieren.

Wichtige Maßnahmen zur Reduzierung von Radon

1. Radoneintrittspfade identifizieren

Bevor bauliche Maßnahmen ergriffen werden, sollten die Eintrittspfade von Radon mittels spezialisierter Verfahren wie Radon-Sniffing lokalisiert werden. Dies ermöglicht eine gezielte Planung der Sanierung, um die effektivsten Maßnahmen für das jeweilige Gebäude zu ermitteln.

2. Radonbodenabsaugung

Die Radonbodenabsaugung ist eine der effizientesten Methoden, um Radonbelastungen in bestehenden Gebäuden zu reduzieren. Hierbei wird radonhaltige Luft unterhalb des Gebäudes abgesaugt und ins Freie geleitet. Diese Technik ist besonders effektiv in Regionen mit hohen Radonkonzentrationen im Boden und eignet sich sowohl für Altbauten als auch für moderne Gebäude.

Vorteile der Radonbodenabsaugung:

  • Direkte Reduktion der Radonkonzentration im Gebäude.
  • Wirksamkeit unabhängig von der Bauweise des Gebäudes.
  • Langfristige Lösung bei fachgerechter Installation.

3. Abdichtung von Undichtigkeiten

Das Abdichten von Rissen, Fugen und Rohrdurchführungen im Fundamentbereich verhindert das Eindringen von radonhaltiger Bodenluft. Diese Maßnahmen sollten mit anderen Techniken kombiniert werden, da sie allein oft nicht ausreichen, um hohe Konzentrationen zu reduzieren.

4. Verbesserung der Belüftung

Mechanische Lüftungssysteme können die Luftzirkulation verbessern und die Radonkonzentration in Innenräumen senken. Besonders effektiv sind Systeme mit Wärmerückgewinnung, da sie die Radonwerte reduzieren, ohne die Energieeffizienz des Gebäudes zu beeinträchtigen.

5. Spezielle Lösungen für Altbauten

Altbauten stellen oft besondere Herausforderungen dar, da sie häufiger undichter sind und eine komplexere Bausubstanz aufweisen. Maßnahmen wie die Kombination von Bodenabsaugung und Abdichtung sind hier besonders wirkungsvoll. Auch der Einbau von radondichten Folien kann in Altbauten eine praktikable Lösung sein, um die Radonbelastung zu verringern.

Dringlichkeit und Umsetzungszeitraum

Die Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen sollte sich nach der Höhe der gemessenen Radonkonzentration richten:

  • 100–400 Bq/m³: Maßnahmen sollten innerhalb von zwei Jahren umgesetzt werden.
  • 400–1000 Bq/m³: Sanierungen sollten innerhalb eines Jahres erfolgen.
  • >1000 Bq/m³: Sofortiger Handlungsbedarf, da die Belastung gesundheitlich kritisch ist.

Individuelle Planung und Durchführung

Jedes Gebäude erfordert eine auf die spezifischen Gegebenheiten abgestimmte technische Lösung. Eine sorgfältige Planung, idealerweise durch spezialisierte Fachbetriebe wie radonsanierung-binker.de, gewährleistet, dass die Maßnahmen effektiv und kosteneffizient umgesetzt werden.

Fazit

Radonschutz im Bestandsbau ist essenziell, um die Strahlenbelastung durch Radon zu minimieren und die Gesundheit der Bewohner zu schützen. Maßnahmen wie die Radonbodenabsaugung, Abdichtung und Verbesserung der Belüftung bieten effektive Lösungen, die individuell auf das Gebäude abgestimmt werden können. Besonders in Altbauten ist eine Kombination verschiedener Ansätze oft notwendig, um die Radonkonzentration nachhaltig zu reduzieren. Weitere Informationen und professionelle Unterstützung finden Sie unter radonsanierung-binker.de.

Dr. Gerhard Binker

Dr. Gerhard Binker ist eine vom Bayerischen Landesamt für Umweltschutz und SMUL Sachsen fortgebildete Radonfachperson und eine anerkannte Messstelle vom Bundesamt für Strahlenschutz für Radonmessungen sowie geprüfter Radonsachverständiger vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz.

Aktuelle Beiträge

  • Wissen über Radon

Was macht eigentlich eine Radonfachperson?

Eine Radonfachperson ist eine speziell geschulte Expertin oder ein Experte für die Bewertung, Messung und…

  • Wissen über Radon

Was ist eigentlich Radon?

Radon ist ein radioaktives, farb- und geruchloses Edelgas, das auf natürliche Weise im Erdreich entsteht.…

  • Wissen über Radon

Radonkonzentrationen in Häusern

Radon ist ein unsichtbares, geruchloses Edelgas, das durch den radioaktiven Zerfall von Radium im Boden…

  • Wissen über Radon

Wie gelangt Radon in Gebäude?

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das auf natürliche Weise im Erdreich entsteht. Trotz seiner Unsichtbarkeit…

  • Wissen über Radon

Gesundheitliche Effekte durch Radon

Radon und seine Zerfallsprodukte können erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Obwohl Radon als inertes…

  • Wissen über Radon

Begrenzung der Radonexposition

Radon ist die Hauptursache für erhöhte Strahlenbelastungen in Aufenthalts- und Wohnräumen, insbesondere bei Konzentrationen über 100…